Das Wichtigste – einfach erklärt

In vier Punkten: Was muss ich beachten, im Unterschied zu einer „normalen Online-Druckerei“?

Letterpress-Produkte werden mit Farbe gedruckt und gleichzeitig wird das Druckbild (z. B. Text oder grafische Elemente) tiefgeprägt – so entsteht der charakteristische Letterpress-Look.

Ganz einfach: Eine druckfähige PDF-Datei mit Sonderfarben (Pantone oder HKS) ist alles, was man braucht. Die sonst im Druck üblichen CMYK-Farben kommen nicht ins Spiel. Alle Farben müssen als Vollton, also mit 100% Deckkraft angelegt sein (mehr zum Thema Druckdaten). Wer keinen Zugang zu Layoutprogrammen und dergleichen hat und keine Druckdaten liefern kann oder möchte, kann auch mit unseren Vorlagen hier direkt im Browser arbeiten.

Für ein fabelhaft hochwertiges Ergebnis reicht es aus, mit einer einzigen Farbe zu gestalten und entsprechend einfarbig drucken zu lassen. Selbstverständlich gibt es die Letterpresso-Druckprodukte mit zwei oder drei Farben, jedoch hat die Anzahl der Farben einen großen Einfluss auf den Fertigungsaufwand und damit auch auf den Preis.

Nicht jede Art von Gestaltung eignet sich für das Letterpress-Verfahren. Schrift, Illustration und Linien sind dankbare Stilmittel, aber Farbflächen oder größere, sehr „dichte“ Grafiken sind problematisch. Anschauliche Beispiele findest Du gleich hier bei unseren Do’s und Dont’s.

Etwas ausführlicher – wenn Du magst:

Statt, wie insbesondere bei Online-Druckereien sonst üblich, ist CMYK, also der normale industrielle Vierfarbdruck, für Letterpress nicht das Mittel der Wahl. Stattdessen werden z. B. bei einem Briefbogen mit einem roten Logo und grüner Schrift nacheinander mit einem Pantone-rot (z. B. 185 U) und in einem zweiten Druckdurchgang mit grüner Druckfarbe (z. B. Pantone 355 U) gedruckt. Für jede Farbe wird eine Druckplatte (Klischee genannt) angefertigt.

Rot und Grün werden also nicht aus Magenta und Gelb bzw. Cyan und Gelb zusammen gesetzt, sondern mit hochwertigen, brillanten Volltonfarben gedruckt. Da die Druckfarben lasierend sind, ist ein weißes Papier Voraussetzung für brillante Farben, auch wenn getönte oder farbige Papiere natürlich sehr reizvolle Stilmittel sind.

Letterpress ist eine Jahrhunderte alte Angelegenheit, denn: „Letterpress“ ist nichts anderes, als das englische Wort für Buchdruck – der Mutter aller Druckverfahren. Im entschiedenen Gegensatz zur Arbeitsweise in früheren Jahrhunderten drucken wir heute mit der festen Absicht ein tiefgeprägtes Druckbild zu schaffen. Mit hochwertigen voluminösen Papieren und viel Druck – dank unserer gusseiserner Schätze, den Buchdruckmaschinen – erreichen wir die gleichzeitige Bedruckung mit Farbe und die Tiefprägung in einem Maschinenhub. Jedoch kann man nicht mehr als eine Farbe gleichzeitig drucken.

Ganz anders als bei der klassischen Satzherstellung mit Bleilettern, die man über fünf Jahrhunderte lang praktizierte, arbeiten wir heute mit speziellen Druckplatten aus Metall oder Polymer, die wir auf Basis der Druckdaten anfertigen. Heute gibt es, abgesehen von ein paar Spielregeln, eine fabelhafte gestalterische Freiheit, da der Rechner als Design-Werkzeug kaum Limitierungen kennt. Dagegen war es in früheren Zeiten ausschließlich speziell ausgebildeten Fachleuten möglich, z. B. Texte und Grafiken zu kombinieren.

Einfachheit bringt Wirkung. Gerade mit besonders simplen Grafik-Elementen, wie Punkten oder Linien, ergibt sich durch den Letterpress-Prägedruck eine beeindruckende Dreidimensionalität. Letterpress ist quasi ein mehr als 550 Jahre altes 3-D-Druckverfahren. Gestalterischer Minimalismus und Typografie liefern im Endprodukt einen verblüffenden und ästhetisch reizvollen Effekt.

Langsam, hochpreisig und sexy

Kein maßgeschneiderter Anzug, kein luxuriöses Dinner und auch kein Supersportwagen werden von schnellgetakteten Maschinen in Windeseile ausgespuckt. So ist auch Letterpress nicht automatisierbar, jedes Motiv erfordert individuelle Anpassungen beim Einrichten des Druckauftrags. Mehrfarbige Motive sind eine mehrstündige Aufgabe für den Drucker.

Typisch für Dinge von außergewöhnlicher Qualität: Letterpress-Druckprodukte braucht man nicht – man will sie haben. Gerade durch den resultierenden Preis und die hohe Kundenerwartung an das Ergebnis verpflichtet das gesamte Letterpresso-Team zu besonders hoher Qualität, bei kontinuierlich zügiger Produktion. Wir liefern die meisten Letterpress-Druckjobs nach zehn Arbeitstagen aus.